Beginnen wir dort, wo wir auch begonnen haben. Von gegenüber. Von Bad Breisig aus betrachtet ist Schloss Arenfels ein beeindruckendes, schönes und Nachts beleuchtet sogar ein imposantes Bauwerk. Es liegt inmitten einiger Weinreben etwas oberhalb von Bad Hönningen. Die Zufahrt gestaltet sich leicht, obwohl manchmal die Straße oder final die Durchfahrt zum Parkplatz der Lauffaulsten etwas eng sind.
Dort angekommen sind es nur wenige Schritte bis zum Schloss. Bereits dort gibt es einiges zu bewundern und zu sehen. Zu sehen ist vor allem, daß der neue Schlossherr noch viel zu tun hat, bis aus dem Aschenputtel eine Prinzessin geworden ist. Später mehr dazu. Der Gang führte uns zur Gastronomie. An diesem Ort "Schlosseria" genannt. Wir hatten zuvor reserviert. Bietet sich an. Die Karte ist übersichtlich und es wurden uns auch Tagesgerichte angeboten die auf einer Tafel im Freien wohl ebenfalls schon angepriesen werden. Wir wählten Rumpsteak mit Kräuterbutter, Bratkartoffeln und Salat zum einen und zum anderen Wildgeschnetzeltes mit Bandnudeln und Birne gefüllt mit Preiselbeeren. Was soll ich sagen? Eine Wucht! Das Fleisch top, die hausgemachte Kräuterbutter sagenhaft und Bratkartoffeln und Salat absolut super. Das Wild mit Sauce und Bandnudeln kann ich ebenfalls bedenkenlos empfehlen, obwohl ich nur ein wenig probieren durfte. Die Portionsgrösse ist absolut ausreichend für normale Menschen. Für ein Dessert war bei uns kein Platz mehr.
Stattdessen gingen wir um 14.00 Uhr zur Schlossführung. Der neue Schlossherr sprang heute für seinen leider unpässlichen Pächter ein. Ohne diesen Pächter zu kennen, sag ich mal "Gott sei Dank". Mit welchem Enthusiasmus, Elan, Willen und Zuvertrauen der "Chef" von der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Schlosses spricht, ist bemerkenswert. Und man versteht plötzlich, warum er sich diese Arbeit aufhalst. Er liebt das Schloß. Jeden Stein, jedes Fenster, jedes Zimmer. Im übrigen ist im Innenbereich schon einiges geschehen. Es werden Hochzeiten und andere Festivitäten durchgeführt. Von der Trauung selbst, über die Feier bis zum kurzen Schlaf mit abschließendem Frühstück. Technisch muss in Zukunft noch einiges gemacht werden. Doch mit Liebe, Improvisationsgeschick und dem Gespür für das, was geht, ist schon jetzt vieles möglich. Insgesamt kann man nur jedem empfehlen, besucht das Schloss. Esst etwas trinkt ein Glas. Hört und seht auf einem Rundgang genau hin. Feiert dort und erzählt es weiter. Genau solche Gastronomie sollte Zukunft haben. Dieser Gastronom jedenfalls hat es verdient.